© Axel Tüting 1999
Als vernünftiger SMler spielt man/frau ja nicht ohne Codewort. So wählten wir mit bedacht ein Wort aus, welches wir in einer BDSM-Session niemals gebrauchen würden. Welches wir sogar im täglichen Leben sogut wie nie benutzen täten.
Nun! Unser lustvolles Spiel konnte beginnen. Sorgfältig machte mich meine Herrin warm, trieb mich an meine Grenzen. Schmerzvoll, wundervoll, liebevoll. Es war wirklich ein sehr schönes Spiel. Irgendwann meinte ich es nicht mehr aushalten zu können und entschloß mich nach langem zögern, unser vorher vereinbartes Codewort zu benutzen.
Wenn es mir denn nur einfiehle.
"Kühlschrank!"
Ihrem verdutzten Gesichtsausdruck konnte ich entnehmen, daß sie nichts mit diesem Wort anfangen konnte.
"Mikrowelle!"
Aber es war ein Küchengerät. Soviel war ich mir noch sicher.
"Kaffeemaschine!"
Sie fand das wohl lustig - zumindest forcierte sie den Schmerz.
"Friteuse!"
Als sie mir wutentbrannt klar machte, daß es eine Frechheit sei, sie als Friseuse zu bezeichnen, wußte ich abermals, daß es nicht das richtige Wort war. Mit tränenerstickter Stimme schoß mein Hirn durch meine Kücheneinrichtung: "Gasherd! Tassenschrank! Geschirrspülmaschine! Entsafter!" ...Und saft- und kraftlos rutschte ich in die Unendlichkeit des SM-Nirwanas hinab. Erst viel viel später - als ich aus dem Nebel des Vergessens wieder hinauftauchte, fiehl es mir wieder ein - unser Codewort: Boiler!
Oder war es Broiler?